Die Deutsche Mathematiker-Vereinigung ging 1890 aus der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte hervor; ihr erster Vorsitzender war der berühmte Mathematiker und Begründer der Mengenlehre Georg Cantor. Zu seinem Gedenken verleiht die DMV alle zwei Jahre die Georg Cantor-Medaille für herausragende wissenschaftliche Leistungen in der Mathematik. Später folgten als Vorsitzende unter anderen Felix Klein (1897), David Hilbert (1900), Hermann Weyl (1932) und Friedrich Hirzebruch (1962, 1990). 1990 vereinigte sich die DMV mit der Mathematischen Gesellschaft der DDR. Heute hat die Deutsche Mathematiker-Vereinigung ihren Sitz in Berlin.
Zu Ehren ihres ersten Vorsitzenden Cantor vergibt die DMV seit vielen Jahren die „Cantor-Medaille" für herausragende wissenschaftliche Leistungen in der Mathematik. Im Jubiläumsjahr 2020 vergab die DMV erstmals die neu geschaffene Minkowski-Medaille. Bei diesem neuen Preis, der mit 2000 Euro dotiert ist, geht es um eine Auszeichnung für Mathematikerinnen und Mathematiker, die sich zwar durch herausragende Arbeiten bereits internationale Anerkennung erworben haben, deren Karriere aber zu einem großen Teil noch vor ihnen liegt („Mid Career Prize"). Konkret bedeutet dies, dass die Promotion nicht länger als 12 Jahre zurückliegen soll, wobei Familienzeiten angemessen berücksichtigt werden. Die Zielgruppe, die adressiert wird, ist damit vergleichbar mit der, die auch durch den ERC Consolidator Grant angesprochen wird.
Aus Anlass des Jubiläums entwickelte die DMV im Jahr 2020 mehrere besondere Aktivitäten. Eine davon war die 2020 neu geschaffene Minkowski Medaille (s.o.). Sie ging an Moritz Kerz von der Universität Regensburg, wie im April 2020 per Presseinformation verkündet wurde. Eine weitere Aktivität war eine gemeinsame Veranstaltungsreihe zusammen mit der Wissenschaftsabteilung der Französischen Botschaft in Berlin. Die meisten Vorträge fielen zwar pandemiebedingt aus, aber am 6. November fand online statt: „Mathematik und Kosmologie: "Why did Einstein's equation change completely our understanding of gravity?" mit Vorträgen von Prof. Dr. Jean-Pierre Bourguignon, vormals CNRS und Präsident des Europäischen Forschungsrats und Prof. Dr. Julien Lesgourgues (RWTH Aachen) sowie Diskussion, moderiert von Prof. Dr. Ilka Agricola, Philipps-Universität Marburg, DMV-Präsidium. Zum Kurzbericht